Link 02 – Existenzgefährdung durch Krankheit (Auszug)

Der Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV) in der Wirtschaftskammer (WKO), Christoph Matznetter, warnt vor der vergleichsweise hohen Armutsgefährdung von Selbstständigen. Diese hätten ein doppelt so hohes Armutsrisiko wie Unselbstständige und seien auch doppelt so oft „working poor“, also trotz Arbeit armutsgefährdet, sagte Matznetter.

Das Medianeinkommen vor Steuern für ausschließlich selbstständig erwerbstätige Männer belaufe sich auf 15.171 Euro und für Frauen auf 8.788 Euro pro Jahr, rechnete der SPÖ-Politiker unter Bezug auf Zahlen der Statistik Austria aus dem Jahr 2011 vor. Zwölf Prozent der Selbstständigen seien armutsgefährdet, Matznetter sprach von einem „neuen Gesicht der Armut“. Mehr als 55 Prozent aller heimischen Unternehmen sind Einpersonenunternehmen (EPU), 2013 waren es über 251.000 EPUs.

Kritik am Selbstbehalt beim Arztbesuch

Für Matznetter sind Selbstständige im Vergleich zu Unselbstständigen durch das österreichische Sozialsystem nicht ausreichend abgesichert. Erneut übte er Kritik an dem 20-prozentigen Selbstbehalt beim Arztbesuch, den die Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (SVA) einhebt. Das sei „eine Chuzpe sondergleichen, eine Steuer auf Heilbehandlungen und Medikamente“ einzuheben. Krankheit würde gerade bei EPUs zu Existenzproblemen führen.

Auszug – Quelle: http://orf.at/stories/2220718/2220719/